Zeit | ab | an | Strecke | Programm | Bemerkungen |
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The Rocks | Hyde Park Barracks Museum Darlington Harbour |
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13:30 | Circular Quay | Bondi | Bondi Beach | Bus 380 | |
17;27 | Bondi | Circular Quay | Bus 380 |
Wegen des späten Filmendes und der nachfolgenden Tagebuchschreiberei bis 1:20 Uhr verstellte ich den Wecker auf 8:30 Uhr. Nach dem Frühstück ging es erstmal wieder zum Circular Quay. Es war noch relativ stark bewölkt und ich entschied mich, Bondi heute nachmittag durchzuziehen. Trotzdem suchte ich erst noch die Abfahrtstelle für den Bus. Ich hatte mich aber noch nicht entschieden, ob ich nun zum Powerhouse oder zum Hyde Park Barracks Museum gehen sollte. Ich ging einfach los. Als ich am Hyde Park ankam, suchte ich das Museum. Ich entschied mich für das Museum. Es war ein großes Gebäude, umgeben von einer Mauer. An den meisten Stellen bestand die Mauer sogar aus ganzen Gebäuden. Im Innern des Museums war ein Raum zum kostenlosen Anschauen. Die Anlage diente seit 1819 vier verschiedenen Zwecken, die auch zu Umbauten geführt hatten. Und das Museum war also eine Darstellung der Geschichte der Anlage. Und Ratten sollten ein wichtiges Stück in dieser Geschichte gespielt haben. Im Ticket Office war sogar ein Paar mit elf Jungen zu sehen. Ich spendierte die 5 A$ und bekam im Demoraum eine persönliche Einführung in die Geschichte des Hauses. Es wurde gebaut, um die Convicts besser kontrollieren zu können. Bis dahin konnten die Convicts in Sydney übernachten, wo sie wollten, hauptsächlich in den Rocks. Es wurde von einem Convict namens Greenway (Architekt) geplant und von Convicts gebaut. Es diente bis 1848 diesem Zweck. Die Convicts übernachteten in vier großen Räumen auf drei Etagen in Hängematten (40 bzw. 70 pro Raum). Die anderen Räume waren in den Gebäuden an der Außenmauer. Vier Türme an den Ecken für Isolationshaft, Waschecke, Messe, etc. Das Leben wurde durch eine Uhr bestimmt, die anzeigte, von wann bis wann gearbeitet werden mußte, wann die Pausen waren usw. Allerdings arbeiteten die Convicts außerhalb der Anlage. Nach Arbeitende konnten sie auch für sich selbst arbeiten. Die Details über die einzelnen Convicts waren ausgestellt und auch per Computer abfragbar. Es gab als Strafmaß nur sieben Jahre, 14 Jahre oder "Life". Bestrafungen durch Flogging (Auspeitschen) waren an der Tagesordnung für Verstöße gegen die Regeln. Weil Amerika nach der Unabhängigkeitserklärung keine Convicts aus England mehr aufnehmen wollte, wurden diese nach Australien gebracht. Als die Deportation aus England abflaute, wurden auch die Barracks leerer und später geschlossen. Dies traf auch für die Hyde Park Barracks zu. Die letzten Convicts wurden nach Norfolk oder Cockatoo Island verlegt und die Anlange umgebaut für die Nutzung als Immigration Office and Asylum.
Nachdem mit den Convicts vorwiegend Männer im Lande waren, wurden nun Frauen gebraucht. Es wurden Hilfskräfte im Haus usw. benötigt. Zuerst waren es Witwen und Waisen, später waren es auch Frauen, die sich ein besseres Leben in Australien versprachen. Nach ihrer Ankunft wurden sie in einigen Räumen registriert. Dafür wurden die Zugänge verändert. Aus einer breiten Tür wurden zwei normale. Außerdem wurden die Feuerstellen verkleinert. Dies ließ sich alles im Gebäude erkennen. Ebenso wie die verschiedenen Anstriche, die eine Wand im Laufe der Zeit erfahren hatte. Außerdem wurden Teile als Altenheim für alte Frauen genutzt. [Zum Leben hatten sie nicht viel mehr Platz, als ihr Bett einnahm.] Ihre Kleidung mußten sie aber selber nähen. Dieses Material wurde von den Ratten im Sandstein des Fußbodens oder in den Decken zum Nestbau verwendet und bei der großen Restauration 1979 gefunden. Ab 1897? wurde das Gebäude dann als Gerichts- und Verwaltungsgebäude benutzt. Auch dazu wurden wieder bauliche Veränderungen vorgenommen. Seit 1979 wurde das Gebäude als Museum genutzt. Es sollte abgerissen werden, doch nach einiger Zeit entschied sich das New South Wales Government dann für eine Renovierung, wobei die unzähligen Fundstücke gefunden wurden, die archiviert und z.T. auch ausgestellt waren. [Modelle zeigten die unterschiedlichen Ausbaustufen der Anlage. Dieses Museum wirkte.]
Gegen Mittag war ich wieder draußen und überlegte, ob ich noch zum Powerhouse Museum gehen sollte oder gleich nach Bondi fahren. Ich entschied mich gegen das Museum, aber auch gegen Bondi jetzt und setzte mich in den Hyde Park. Zwei Feuerlöschzüge kamen und schauten mal bei Armani auf der Elizabeth Street rein, fuhren dann aber weiter. Mir fiel ein, daß ich letztes Jahr keine Bilder vom Boden aus von Darlington Harbour und den Wasseranlagen machen konnte. Also setzte ich mich Richtung Darlington Harbour in Bewegung, der Monorail folgend über die Pyrmont Bridge. Außerhalb des Australian National Maritime Museums lag ein Kriegsschiff und davor ein U-Boot. Auf beiden tummelten sich Besucher und ich überlegte, ob ich deshalb ins Maritime Museum gehen sollte, aber ich blieb dann bei meinem Weg zu den Wasseranlagen, unterbrochen durch einen kurzen Blick in die Geschäfte [des Shoppingkomplexes]. Der Gebäudeteil nahe der Brücke war eine Baustelle. Die ganzen Wasseranlagen wirkten aber nicht so gut wie letztes Jahr am Abend, als sie beleuchtet waren.
Ich ging durch die Einkaufsstraßen zurück zum Circular Quay und nahm gegen 13:30 Uhr den Bus 380 nach Bondi Beach. An den Stationen waren keine Namenstafeln und eine entsprechende Anzeige im Bus gab es auch nicht, aber Bondi Beach würde wohl zu erkennen sein. Und das war es auch. [Und das, obwohl es auch andere Stationen gab, die Bondi im Namen trugen, z.B. Bondi Junction.] Die Busfahrt dauerte eine gute halbe Stunde. Der Strand von Bondi wirkte ein bißchen länger als der von Manly und es war mehr Platz zwischen dem Strand und der Straße. Aber es gab kaum Bäume und Sträucher und die Häuser auf der anderen Seite der Straße sahen etwas mitgenommen aus. [Etwa in der Mitte stand zwischen Strand und Straße ein alter Pavillon. So stellte ich mir z.B. auch britische Badeorte wie z.B. Brighton vor.] Es waren mehr Leute am Strand. Ich ging auf der Promenade nordwärts bis zu den Klippen. [Dazu mußte ich auch ein Stück über gerade nicht überspülte felsige Passagen am Wasser gehen.] Das Meer nagte wieder mit Gewalt an den Felsen. Ich ging langsam zurück und stoppte ein paar Mal für Fotos vom Strand und den Surfern und um meinen Rückstand im Tagebuch hier aufzuholen. Insgesamt war Bondi freizügiger und die Leute deutlich jünger als in Manly. Alte Leute sah man kaum. [Mit meiner langen Hose und der Kamera hatte ich fast Angst, für einen Voyeur gehalten zu werden.] Kurz vor 17 Uhr fiel mir auf, daß ich noch nicht bei den Klippen am Südufer war und holte dies nach. Man hätte auf dem Walk wohl die nächsten Strände (Bronte) erreichen können, aber ich ging nur, bis diese in Sicht waren. Um 17:27 Uhr stoppte ich einen Bus 380 zum Circular Quay. Um diese Tageszeit war deutlich mehr Verkehr, im und außerhalb des Busses. Es stiegen so viele Leute ein, daß sie dicht gedrängt stehen mußten. Wegen des Feierabendverkehrs kam der Bus auch nur langsam voran. Die Fahrt dauerte fast fünfzig Minuten.
Ich ging nochmal am Circular Quay zum Daves Point bzw. Pier One. Am Überseeterminal hatte ein Luxusliner aus Oslo festgemacht und ein großes Containerschiff wurde unter der Harbour Bridge hindurch geschleppt bzw. begleitet, denn die Schlepper fuhren seitlich zum Schiff. [Das Schiff wirkte wie ein riesiges Hochhaus. Trotzdem paßte es problemlos unter der Harbour Bridge durch.] Auf diesem Weg schaute ich nochmal in die Menüs der Restaurants in der Ecke (Campbells Cove) und da war mir klar, daß ich heute abend wieder im Löwenbräu essen werde. Es wurde Wiener Schnitzel [und dieses Mal aß ich auch auf]. Ich ging nochmal durch die Argyle Street zum Quay. Wie schon die ganzen Zeit leuchteten abends die Lichterketten in den Bäumen. Über einigen Wolkenkratzern flogen ein Haufen Lebewesen umher - zu groß für Mücken.
Im Hotel hatten sie versucht, daß Inhouse Movie System auf Daylight Saving Time umzustellen, waren dabei aber zweimal steckengeblieben. Auf meine Frage nach den Fliegern wurden mir Seemöwen als Antwort genannt. Ich ging nochmal mit der Kamera zum Quay und machte mit Tricks ein paar Fotos vom beleuchteten Opera House, den Waterfront Restaurants und der beleuchteten Harbour Bridge [(und als Postkarte)]. Mit dem Teleobjektiv schaute ich mir die Tiere über der Harbour Bridge genauer an. Es waren wohl tatsächlich Möwen. Über den Wolkenkratzern waren jetzt keine mehr zu sehen. Ich brauchte den ganzen Abend, um die Klamotten entsprechend zu packen und das morgige Umpacken nach der Coffee Cruise zu organisieren. [Ich hatte schon bei der Rezeption nach einer Aufbewahrungsmöglichkeit für meinen Koffer und einem Raum zum Umziehen (Behindertentoilette) gefragt.] Es blieb einiges [aus Gewichtsgründen] hier in Sydney zurück.
Sydney Harbour