So, 27.10.96: Gosford - Sydney
Gosford, Ku-ring-gai Chase National Park
Zeit |
ab |
an |
Strecke |
Programm |
Bemerkungen |
9:00 |
Gosford |
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Reptile Park Old Sydney Town |
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14:00 |
Gosford |
(Sydney) |
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Freeway |
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(Sydney) |
Mt. Colah |
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Mt. Colah |
Ku-ring-gai Chase NP |
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Ku-ring-gai Chase NP: - Kalkari Visitor Centre - Bobbin Head |
Ku-ring-gai Chase Rd. Bobbin Head Rd. |
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Ku-ring-gai Chase NP |
Ku-ring-gai Chase NP |
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Mona Vale Road |
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Ku-ring-gai Chase NP |
West Head Akuna Bay Illawong Bay |
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Ku-ring-gai Chase NP: - West Head - Willunga Trail - Akuna Bay - Illawong Bay |
Coal and Candle Dr. McCarrs Creek Rd. West Head Rd. Coal and Candle Dr. |
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Ku-ring-gai Chase NP |
Church Point Pittwater Mona Vale Narrabeen Head Collaroy North Curl Curl Queenscliff Manly |
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McCarrs Creek Rd. Pittwater Rd. |
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Manly |
Spit Bridge |
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Spit Bridge |
Spit Junction |
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Spit Junction |
Cremorne Point |
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Cremorne Point |
North Sydney McMahons Point |
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McMahons Point |
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McMahons Point |
Waverton Balls Head |
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Balls Head |
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Balls Head |
Waverton North Sydney |
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North Sydney |
Sydney |
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Harbour Bridge |
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Summe Mietwagen : |
189 km |
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Der Wecker klingelte um 7:45 Uhr. Es regnete mal wieder. Zum Frühstück ging ich auf Nummer sicher und blieb beim Continental. Ausnahmsweise versuchte ich mich am Toast. Auch das ging gut. Ich kam erst gegen 9 Uhr los.
Ich folgte dem Pacific Highway nach Gosford. Die Umkehrung hätte ich nie gefunden. Nach dem Tanken fuhr ich wieder Richtung Freewayauffahrt, von wo ich gestern bereits nahe der Old Sydney Town war. Ich fuhr zuerst zur Reptile Farm, weil diese bereits seit 9 Uhr geöffnet hatte. Der Park war erst umgezogen. Deshalb stimmten die ganzen Karten nicht. Der Park war nett aufgemacht und paßte sich gut der Landschaft an. Aber es waren nur wenige Tierarten zu sehen (Känguruhs auf Picnicwiese, einige Lizards, Water Dragons und Lace Monitors, zwei Galapagos-Schildkröten, ein Koala, Kasuare, Schwäne, einige wenige Vögel, drei Flying Foxes und einige Alligatoren in einem großen Teich sowie die Reptilien in den Terrarien im Gebäude, drei Seeschlangen im Versuchslabor und Eric, das sechs Meter große Krokodil, getaucht in seinem klaren Pool). Die meisten Tiere waren aber bei dem Regen nicht zu sehen (Tiger Snake, Echidna, alle Spinnen, Tasmanian Devil, Platypus, Emus). Die angesetzte Funnel-Web Spider Melking Demonstration wurde von 10:30 Uhr auf 15:30 Uhr verschoben. Es wurde deutlich, daß der Reptile Park sein Geld mit der Produktion von Schlangengift machte, denn viele Kisten (mit Schlangen ?) standen in den Laborräumen im Hintergrund. [Man konnte sie durch eine Glaswand sehen.] Aber die Reptile Demo gegen 11:15 Uhr riß das wieder raus. Es regnete nur noch leicht. Gezeigt wurde eine kleine Schildkröte (ca. 3 cm), eine kleine Echse, mehrere Blue-tongue Lizards (keine giftige Art in Australien !), eine Handvoll Children Pythons, eine Burmesische Netzpython von nur drei Meter Länge. Die großen Tiere wurden in der großen Gruppe von Menschen herum getragen und konnten, außer am Kopf, berührt werden. Zum Melken einer Tiger Snake kam extra ein dritter Mann mit der Schlange dazu. [Mark, der die Konversation führte, erzählte, daß der dritte Mann letztes Jahr versehentlich von einer Tiger Snake gebissen wurde und lange um sein Leben rang. Trotzdem machte er anschließend mit seinem "wohl gefährlichsten Job Australiens" weiter.] Er ließ sie aus ihrer Kiste auf den eingezäunten Rasen des Vorführungsbereiches kriechen, packte sie dann am Schwanz und legte den Kopf auf ein Schaumstoffkissen ab, um dann mit einem Stock den Kopf gerade fest genug auf den Schaumstoff zu pressen, um die Schlange greifen zu können. Wohl mit Druck auf den Kopf brachte er die Schlange dazu, das Maul zu öffnen und preßte dann die Oberseite des Mauls in die über ein Glas gespannte Membrane, die allerdings riß. In einem zweiten Versuch schaffte er es, die Giftzähne in den noch intakten Teil der Membrane zu drücken. Insgesamt kam ein wenig Gift zu Tage. Mit der Schlange über dem Glas wanderte er dann einmal um die Zuschauer herum, bevor er sie wieder in die Kiste bugsierte und mit dem Gift verschwand. Aus dem gefriergetrockneten Gift wurde in Melbourne mittels Pferden, die nach einem Jahr stufenweiser Injektion von Gift, die sechsfache Dosis überleben, das Gegengift entwickelt. Dies war aber nur begrenzt haltbar (ein Jahr) und kostete um 1000 A$ pro Injektion. Mark zeigte noch eine Red-bellied Black Snake, eine weitere Giftschlange. An ihr demonstrierte er das normale Verhalten einer Schlange (nur 1-2c):
- Flucht
- Verteidigung
- Drohen
- Aufrichten
- mit dem Oberkörper wackeln
- Dry bite (Biß ohne oder mit wenig Gift)
- Wet bite
Die Schlange kann beim Biß ihre kurzen Giftzähne verlieren und es dauert dann eine Woche bis einen Monat bis die Ersatzzähne einsatzbereit sind. Während dieser Zeit ist die Schlange hilflos und muß hungern. Zum Schluß zeigte Mark dann noch ein 2,5 Jahre altes, etwa siebzig Zentimeter langes Saltie, mit dem er vorsichtig wie mit einer Puppe hantierte, es sogar auf den Rücken in seinem Arm legte. Die Haut fühlte sich glatt und nicht rauh an. [Das Krokodil hatte kleine spitze Zähne und Mark erzählte, daß die Kraft dieses Kleinen ausreicht, daß sein Maul nicht gegen seinen Willen geöffnet werden kann. Er bezog sich dabei auf eine Erfahrung, als es ihn in den Oberschenkel gebissen hatte und es nur mit einem Trick gelang, das Maul zu lösen: es wurde Wasser in den Hals gespritzt bis es schlucken und damit loslassen mußte. Und das, obwohl das Croq mit Mark zusammen lebte. Er hoffte, wenigstens ein bißchen Beziehung zu dem Tier aufbauen zu können, um mit ihm bis zu einer Größe von etwa zwei Metern noch arbeiten zu können, denn das Tier würde immer wild bleiben.]
Gegen 12:25 Uhr fuhr ich dann um die Ecke zur Old Sydney Town. Auf einem Gelände, das etwas an die Gegend um die Sydney Cove erinnern sollte, wurden Teile der Stadt Sydney vor 1810 (Umbau durch Gouverneur Macquarie) aufgebaut. Die alten Straßen wurden angelegt (bei dem Wetter total aufgeweicht) und einige wichtige Gebäude an ihrer Position innerhalb der Stadt errichtet. Etwa die Hälfte der Häuser war nur zu besichtigen, in der anderen Hälfte wurde analog zur damaligen Zeit gehandelt, z.B. Gastronomie im Wirtshaus, Plakate in der Druckerei, Spirituosen im Border Store. Außerdem wurde vereinzelt durch gekleidete Angestellte der Stadt ein bißchen Leben eingehaucht, z.B. durch Kutschtouren oder eine Gerichtsverhandlung. Für die Aussies sicher eher gedacht als für mich. [Insgesamt aber sehenswert.]
Kurz vor 14 Uhr fuhr ich über den Freeway Richtung Sydney, bevor ich auf meinem Weg zum Ku-ring-gai Chase National Park wieder auf den Pacific Highway (jetzt mit Nummer 83) wechseln mußte. Die Tollgates waren (wegen des schlechten Wetters) nicht besetzt (7,50 A$ gespart). Das bekam ich aber erst raus, als ich im Kalkari Visitor Centre nachfragte. [Ich versuchte in Erfahrung zu bringen, ob es sich lohnt, zum West Head zu fahren und ob man es noch vor Einbruch der Dunkelheit schaffen könne. Dabei merkte ich, daß hier die Daylight Saving Time noch nicht Einzug gehalten hatte. Immerhin sollte sich eine Fahrt zum West Head lohnen, wenn man dort etwas sehen könne.] Ich ließ mir auch ein paar Walks sagen. Einer fing gleich am Visitor Centre an. Er führte zu einem Lookout über den Cockle Creek, dann durch den Wald, an einem Teich vorbei und zurück. Es war ganz nett. Es waren graue Känguruhs, ein Emu und einige Enten zu sehen. Mit dem Wagen ging es weiter ins Tal, nach Bobbin Head. Im Wasser lagen viele Segelboote. Ich machte, wie empfohlen, die ersten Meter des Mangrove Walks am Ende des Carparks. Es war wie immer bei Mangroven, nur daß die Krebse hier relativ lange außerhalb ihrer Löcher blieben, bevor sie sich gestört fühlten.
Die Fahrt ging dann wieder aus dem Park heraus, am Südrand über die Mona Vale Road nach Osten zur nächsten Parkeinfahrt. Es wurde etwas heller und ich fuhr zuerst zum West Head. Wie im ganzen Park waren die Straßen meist schmal und sehr kurvig. Vom West Head hatte man einen guten Blick auf die Broken Bay und Pittwater mit dem Leuchtturm auf der anderen Seite der Bucht. Auf dem Rückweg sah ich einen Echidna (Ameisenigel) am Straßenrand. Außerdem machte ich den 900 Meter Walk, [den Willunga Trail]. Aber die Aussicht lohnte die Strapaze nur bedingt: einen Blick über den grünen National Park (und mit einigen Buchten auch auf der anderen Seite). Ich bog nach Akuna Bay ab. Die Straße war noch schmaler als vorher. In Akuna Bay war nicht viel, nur enorm viele Boote, z.T. in einem Lagerhaus übereinander gestapelt, und ein Restaurant. Als ich der Straße weiter folgte, wurde die Landschaft uninteressant. Plötzlich war ich wieder am Parkeingang. Ich hatte eine Abfahrt verpaßt. Aber das nahm mir die Entscheidung ab, ob ich noch zum Cottage Point hätte fahren wollen oder nicht. Also auf nach Sydney.
Ich wählte den Weg über Church Point und war plötzlich wieder auf der Straße nach West Point, die sich dann aber gabelte. In Church Point begann die Zivilisation mit vielen Booten. Es sah ein wenig nach Wochenendhäuschen für Sydneysider aus. Die Fahrt ging über Mona Vale, Narrabeen, Collaroy, Curl Curl, Queenscliff bis Manly und war recht einfach zu fahren. Es war wenig Verkehr.

In Manly fand ich leider keinen Parkplatz und fuhr ein bißchen auf Glück weiter, [denn ich wollte hier halten und mir u.a. den nächsten Abschnitt auf der Karte anschauen]. Ein weiteres Parkproblem hatte ich an Cremorne Point, so daß ich dann gleich weiter nach North Sydney fuhr. Auch hier verdattelte ich mich ein wenig und landete am McMahons Point, wo ich eigentlich nicht hin wollte. Aber der Blick auf die Brücke mit dem Opera House dahinter war toll - wieder zu Haus ! Man konnte auch den Pier One gut sehen. Ich suchte aber nach einem erhöhten Ausblick. Der McMahons Point war fast auf Meereshöhe. Also fuhr ich noch wie geplant zum Balls Head. Auch nicht so berauschend und schon gar nicht der gesuchte Blick auf die Skyline. Daran änderte auch ein kurzer Walk zum Lookout nichts.
Es war gegen 18 Uhr und ich entschied mich, im Hellen zum Hotel zu fahren. Die Fahrt ging über die Harbour Bridge (2 A$ bei Fahrt in Richtung Süden). Leider war von der Brücke aus nichts zu sehen. [Es war trotzdem ein eigenwilliges Gefühl.] Die Fahrt zum Hotel war problemlos, aber es gab keine Haltemöglichkeit davor und ich nahm die Buszone. Prompt kam der Airport Express. Den Wagen konnte/mußte ich in den Carpark gegenüber fahren. Für Hotelgäste (gestempelte Karte) nur 16 A$ pro Nacht. Das Hotel hatte kein Zimmer mit Blick auf den Hafen, aber alles in allem war es ok. Der Koffer wurde sogar aus dem Auto aufs Zimmer gebracht.
Als Dinner machte ich dann den Härtetest: Schweinshaxe im Löwenbräukeller. [Die Musik war zwar etwas schwer zu ertragen, aber dafür gab es endlich einen anderen Geschmack im Essen. Ich hatte den Eindruck, daß dieses Jahr deutlich weniger Biersorten auf der Karte standen als letztes Jahr. Beim Bier blieb ich aber beim australischen: VB. Besser als DAB.] Die Portion war zu viel und ich hatte die üblichen Probleme nach einer Schweinshaxe, so daß ich erst noch einen Walk zur Bridge, zum Opera House und zum Hotel machte. Es war noch 19 Grad Celsius warm.
Harbour Rocks Hotel, (02) 9251 8944, 34-52 Harrington Street, The Rocks