Do, 24.10.96: Binna Burra - Murwillumbah - Byron Bay

Lamington National Park, Springbrook National Park, Byron Bay

Zeit ab an Strecke Programm Bemerkungen
8:30 Binna Burra     Lamington NP :
- Bellbird Lookout
- Bellbird Circuit
- Bellbird Falls Track (Cliff Track)
 
10:39 Binna Burra Beechmont
Advancetown
     
  Advancetown Hinze Dam   Advancetown Lake  
  Hinze Dam Advancetown      
  Advancetown Numinbah Valley   Springbrook NP - Natural Bridge Section  
    Grenze QLD/NSW
Murwillumbah
    97 Nerang Numinbah Road
  Murwillumbah Brunswick Heads
Ewingsdale
    1 Pacific Hwy
  Ewingsdale        
14:00   Byron Bay   Cape Byron Walking Track
- Lighthouse
- Cape Byron
Palm Valley Walk Loop
 
    Summe Mietwagen : 156 km    

Heute war strahlender Sonnenschein. Der hatte mich heute schon ab 4:45 Uhr beschäftigt, als es draußen bereits hell war, ohne daß die Sonne zu sehen war. Gegen 6 Uhr stand sie dann kräftig am Himmel und wegen des Gegenlichts verzichtete ich auf ein Foto (aus dem Bett). Das Frühstück war fest auf 7:30 Uhr gelegt und der Wecker stand deshalb auf 7 Uhr. Ich hielt mich diesmal an den Tisch, an dem Wendy und ein anderes mir bekanntes Ehepaar saßen. Seltsamerweise gab es nur Spiegeleier, dafür aber gute Pilze. Wendy wollte heute an der neunzig Meter Abseiltour am Bellbird Lookout teilnehmen. Zum Frühstück gab es dann wieder von Karen die Frage: Wer macht heute mit ?
Ich entschied mich wegen des guten Wetters und der Klettertour, nochmal zum Bellbird Lookout zu gehen. Gegen 8:30 Uhr checkte ich aus und ging zum Lookout. Der Track war erstaunlicherweise relativ gut. Er hatte die Wassermassen von gestern gut weggesteckt und ich war deutlich schneller am Lookout als gestern. Dafür hatte ich auch nur ein Pademelon gesehen. Der Blick war ebenfalls deutlich besser. Man konnte den Egg Rock aus dem Tal ragen sehen. Und die Bergformation auf der anderen Seite war auch nicht schlecht. Dann kam die Klettertruppe, Karen und Gary und fünf andere, darunter Wendy und ein kleiner Junge. Es dauerte eine Weile, bis die Leinen "verlegt" waren. Gary mußte als erster runter, dann auf etwa 45 Meter mußten die Kletterer das Seil wechseln, da nur das Sicherungsseil hundert Meter hatte. Wendy ging dann als zweite runter. Gegen 9:45 Uhr brach ich dann auf, wieder zum Bellbird Clearing, aber diesmal schlug ich den Cliff Track ein, der zu den Bellbird Falls führte. Der Weg war i.d.R. nur so breit wie drei Füße längs nebeneinander, eine absolute Kletterpartie. Gestern wäre das hier das Ende gewesen. Das Wasser kam nur aus einem Rinnsal, das erst über zwei kleine (1-2 m) hohe Stufen "tröpfelte", bevor es die Klippen [mehrere hundert Meter] herabstürzte, was man aber nicht sehen konnte. [Ich ging dann auf dem Cliff Track weiter, der immer sehr nah an den Klippen entlang ging. Einen Blick die Felskante hinab hatte man aber an keiner Stelle.] Unterwegs teilte sich der Weg mehrmals, ohne Ausschilderung. Daran mußte gearbeitet werden. Ich war heilfroh, als der Cliff Track wieder auf den Ropes Course kam, von wo ich mit einem älteren Mann zusammen bis zum Carpark ging. Diesmal auf der geteerten Straße. Auch diese Variante war schweißtreibend.
Um 10:39 Uhr brach ich dann ins Tal auf. Es war fast ein Rennen, mit den vielen schmalen, z.T. einspurigen Strecken und den vielen Kurven. Gegen Ende war ein langsamer Wagen vor mir. Ein etwa gleich schneller war schon länger hinter mir. Von einer Stelle aus hatte man einen gigantischen Blick auf Surfers (Paradise), die unzähligen freistehenden Hochhäuser, aber Haltebuchten gab es nicht und bei der Kolonnenfahrt war kein Stop oder Umkehren möglich. Von unten war dann nur ein schlaffes Bild möglich. [Und selbst dafür mußte ich ein Stück zurückfahren.] Ich hatte mich für die Route über Natural Bridge nach New South Wales entschieden.
Kurzfristig kam noch ein Abstecher zum Hinze Dam (und dem Advancetown Lake) hinzu. Wieder wurde mit nur einer Staumauer viel Wasser aufgestaut. Der Überlauf war das Interessanteste. Das überlaufende Wasser wurde unten wieder durch Beton in Bahnen gezwängt. Bis zur Gabelung Springbrook/Natural Bridge war die Straße breit und ok. [Ich wäre liebend gerne über Springbrook gefahren, aber Springbrook lag wie die beiden Resorts im Lamington National Park am Ende einer Sackgasse.] Danach wurde die Straße deutlich schmaler, teilweise fast einspurig. Es ging durch das Numinbah Valley, wo man deutlich näher an den Egg Rock herankam. Es war möglich, daß dies das Tal war, das ich vom Bellbird Lookout gesehen hatte. Die Berge, bis auf die senkrechten Klippen in Bäume gekleidet, waren großartig. Das zog sich so bis zur Grenze nach New South Wales hin. Kurz vorher war der Abzweig zur Natural Bridge (natürlich National Park, Sektion des Springbrook National Parks). Dort stürzte ein Wasserfall durch die Decke einer Höhle, was den vorderen Teil als Brücke erscheinen ließ. Der Wald drum herum war immer noch Regenwald, halt wieder einer mit Eukalypten.
Nach dem Walk von 12 bis 12:30 Uhr ging es dann über die Grenze mit einem Kontrollpunkt für Bananenpflanzen, wo ich aber durchgewunken wurde. Der Punkt lag auf einem Berg und man hatte wieder einen gigantischen Blick auf die Terrassen- bzw. Berglandschaft in New South Wales. Unten [im Tal waren] kaum Bäume [zu sehen]. Es wirkte, als ob man auf einer Straße 500 Meter über dem Allgäu fahren würde. Leider war wieder keine Haltemöglichkeit. Es ging [im Tal] durch einige Siedlungen nach Murwillumbah. Um den Ort herum waren viele riesige Zuckerrohrfelder. Manchmal waren in allen Richtungen nur noch Zuckerrohrpflanzen zu sehen. Vereinzelt waren auch Bananenplantagen zu sehen und Bananen- und Avocado-Verkaufsstände ohne Personal ! In Murwillumbah (eine Stadt) fand ich nach einer Ehrenrunde Anschluß an den Pacific Highway. [Damit hatte ich es geschafft, die Gold Coast wie geplant weiträumig zu umfahren.] Die Fahrt war wie gehabt, bloß die Überholstellen waren deutlich länger und es wurde mehr auf den "Big brother is watching you"-Effekt gesetzt. [Es ging an Brunswick Heads vorbei bis zur Abzweigung nach Byron Bay.]
Das Motel war am Ortseingang von Byron Bay, relativ zentral. Ich war gegen 14 Uhr da. Ich organisierte das Frühstück für morgen, Video für heute abend und einen Plan für jetzt. [Dabei unterhielt ich mich längere Zeit mit dem Besitzer des Motels.] Zuerst machte ich einen Rundgang durch die Einkaufsstraßen, auf der Suche nach Einkaufsmöglichkeiten für Getränke (auf dem Rückweg) und einem Restaurant. Direkt drängte sich nichts auf. Ich ging dann zum Main Beach und nahm von dort meinen Walk zum Leuchtturm am Cape Byron in Angriff. Auf dem Weg am Strand entlang ging es zum Captain Cook Lookout, wo die eigentlichen Walks begannen. Dort wurde man auf den Umstand hingewiesen, daß ein Teil des Cape Byron Walks, der über das Leuchtturmgebiet ging, nur bis 16:30 Uhr zu machen war. Deswegen fing ich mit dieser Seite an. Es ging in vielen Stufen auf einen Berg hinauf, durch den Rainforest - schweißtreibend. Auf der anderen Seite ging es dann normal hinunter. Kurz bevor der Walk auf die Straße zum Leuchtturm stieß, war eine Abflugplattform für Drachen, von der aus der Tallow Beach "angeflogen" wurde. Ich ging die Straße zum Leuchtturm hinauf. Die ganze Zeit hatte man einen prächtigen Blick auf das tosende Meer. Oben war ein Hinweis am Tor, daß man das Gebiet bis 17:30 Uhr verlassen sollte. Aus den unterschiedlichen Zeitangaben wurde ich nicht schlau, zumal die Whale-Watching Station, die im Lighthousekeeper´s House einquartiert war, bis 17 Uhr geöffnet hatte. Ich warf also erst einen Blick auf den Leuchtturm.
Dann machte ich mich auf den Weg zum östlichsten Punkt des Festlandes. Bereits nach wenigen Stufen hinab, fiel mir im Wasser ein Wal auf. [Er schwamm weit draußen in der Bucht. Beim ersten Mal war seine Atemfontäne zu sehen. Später dann nur ein bißchen Rücken [ohne große Rückenflosse], wenn er kurz zum Atmen an die Oberfläche kam.] Ich versuchte einige Zeit, ein gutes Foto zu bekommen, aber er tauchte immer dann auf, wenn ich die Kamera abgesetzt hatte. Dafür waren auf der anderen Seite nah der Steilküste Delphine im Wasser zu sehen. Wenn nicht eine Tafel auf den östlichsten Punkt hingewiesen hätte, hätte ich eine flache Landzunge [am Little Wategos Beach] dafür gehalten und nicht diesen Felsvorsprung. Zur Landzunge ging es viele Stufen herab. [Gegen die flachen Felsen schlug der Pazifik mit kräftigen Wellen an, was zu hohen Spritzern führte. Trotzdem stand ein Angler in Ölzeug ziemlich nah an den Klippen.] Von dem Wal und möglichen anderen war nichts mehr zu sehen. Gegen 16:20 Uhr machte ich mich dann auf den Rückweg, einen Teil der Stufen wieder hinauf, dann aber auf einem Boardwalk im Gegenuhrzeigersinn um den Berg herum, auf dem der Leuchtturm stand. [Es hatte wieder leicht zu nieseln angefangen.] Unten war ich dann wieder auf einer normalen Straße an Wategos Beach, wo Unmengen von Surfern ihren Spaß in den Wellen suchten. [Ich schaute mir die etwas besseren Häuser an und fragte mich, warum es die Leute ausgerechnet nach Byron Bay zog.] Am Ende der Bucht ging es aber wieder über diesmal gegossene Stufen einen Berg hinauf. Auf der anderen Seite ging der Palm Valley Walk 300 Meter in einer Schleife durch einen Teil des Waldes, in dem statt Eukalypten Palmen standen. Eine Erklärung dafür fand ich nicht. Kurz danach ging der Walk auf den Strand. Aber es gab keinen Weg vom Strand und an einer Stelle mußte man die Wellen abwarten, um trockenen Fußes weiterzukommen. Ich ging noch ein Stück am Clarks Beach entlang. Surfer und Angler standen nebeneinander und einige Bluebottles (Quallen) lagen am Strand. Ich ging über die Lawson Street in die Stadt, kaufte zwei Dosen VB, einen Liter Milch und zwei Dosen Softdrinks. Die zu kaufenden Postkarten waren nicht viel besser als meine Fotos.
Zurück im Motel war der Videorecorder noch nicht installiert. Während ich noch darüber nachdachte, ob ich erst nachfragen und dann duschen sollte oder umgekehrt, kam der Besitzer mit dem Gerät. Nach dem anschließenden Duschen sortierte ich einen Teil der Wäsche aus und ging gegen 19 Uhr zum Dinner. Ich hatte mir Casbah ausgeguckt, Steak mit Baked Potato. Das Steak war zum Selbergrillen [auf einem im Raum stehenden Grill] gedacht, aber für 2 A$ wurde es auch gegrillt. Die Kartoffel war recht klein und die Sour Cream war nur Butter. Aber das Steak war gut, wenn auch nicht gewürzt. Es gab Cascade und zum Nachtisch nahm ich Käsekuchen. Der war sehr gut. Gegen 20:45 Uhr war ich dann wieder im Motel. [Mit den zwei Dosen VB und einem englischsprachigen Videofilm mit Joan Severance beendete ich den ersten Tag in New South Wales.]

Byron Motor Lodge, Corner Butler & Lawson Streets