Fr, 25.10.96: Byron Bay - Coffs Harbour - Port Macquarie

New South Wales - North Coast

Zeit ab an Strecke Programm Bemerkungen
8:21 Byron Bay Lennox Head      
  Lennox Head Byron Bay      
  Byron Bay Lennox Head
Ballina
     
  Ballina Woodburn
Grafton
Halfway Creek
Corindi
    1 Pacific Hwy.
  Corindi Red Rock   Abstecher  
  Red Rock Corindi      
  Corindi Mullaway
Coffs Harbour
 
Big Banana
1 Pacific Hwy.
    Nambucca Heads
Kempsey
(Kreuzung)
    1 Pacific Hwy.
  (Kreuzung) Port Macquarie      
    Summe Mietwagen : 467 km    

Fünf vor sieben klingelte der Wecker, denn ab 7 Uhr erwartete ich Frühstück. Es kam etwas später. Mit Entsetzen stellte ich fest, daß meine Lieblingsleinenhose durch war, gleich an zwei Stellen. Damit flog sie dann in den Müll (Gewichtsersparnis). Beim Auschecken ließ ich mir noch den besten Weg nach Ballina zeigen. Der war über Lennox Heads.
8:21 Uhr brach ich auf. [Ich bog von der Hauptstraße ab und fuhr durch Lennox Heads. Der Ort war noch fast natürlich. Im Gegensatz zu Byron Bay schien hier der Tourismus noch nicht so Einzug gehalten zu haben. Es fehlten die vielen Übernachtungsmöglichkeiten, die es in Byron Bay reichlich gab; vor allem nahe des Strands.] Um 8:32 Uhr war ich am Lookout hinter Lennox Heads. Von dort hatte man einen guten Blick auf die Bucht, mit grünblauen Wellen und Felsen ähnlich wie in Byron Bay. Beim Einsteigen stellte ich fest, daß ich mal wieder den Zimmerschlüssel mitgenommen hatte und fuhr nach Byron Bay zurück. Das waren 42 Kilometer mehr und hat mich etwa vierzig Minuten gekostet. Es ging dann wieder nach Lennox Heads und nahe der Küste weiter Richtung Ballina. Leider hatte man nur selten einen Blick auf das Meer. In East Ballina bog ich zu einem Lookout und zum Lighthouse ab. Der Blick vom Lookout war nicht so berauschend und die Küste zog ich dem Leuchtturm vor. Auf verschlungenen Pfaden durch die Stadt kam ich dann wieder zum Pacific Highway, Richtung Coffs Harbour. Auf der ganzen Strecke gab es heute viele Baustellen, an einigen mußte man sogar stoppen. Das Fahren war wieder qualvoll. Zwischen den Overtaking Lanes konnte oder durfte man nicht überholen und während der Überholspur wollten alle überholen. Da alle zwischen 80 und 120 km/h fuhren, war es eher eine Kolonnenfahrt. Vor Grafton tankte ich.
Vor Coffs Harbour bog ich nach Red Rocks ab. Das Meer war nicht zu sehen. Dafür hätte man in den Caravan Park gemußt. Aber das Wasser hatte sich seinen Weg ins Land gebahnt, zwischen vielen Sandbänken. Hier hätte man schön planschen können, wenn man mehr Zeit gehabt hätte. Auf dem Rückweg drehte ich nochmal um, um wenigstens ein paar Fotos zu machen. Auf der zweiten Rückfahrt überfuhr ich dann eine etwa einen Meter lange braune Schlange, die in S-Linien auf der Straße lag [und von mir für einen Keilriemen o.ä. gehalten wurde]. Sie schien gut unter dem Auto durchgekommen zu sein und eilte mit etwa 15 Zentimeter erhobenem Kopf geradlinig mit beachtlicher Geschwindigkeit von der Fahrbahn. Ich denke, der nachfolgende Wagen hat sie nicht mehr bemerkt. Sie sah aus wie die Schlange am Shell Beach, dazu paßte auch die Vegetation hier.
Über den Pacific Highway ging es dann nach Coffs Harbour hinein. Eine Abbiegemöglichkeit zur Big Banana aus Richtung Norden hatte ich nicht gesehen, so mußte ich erst noch ein Stück fahren, denn auf der vier- bis sechsspurigen, baulich getrennten Straße war kein Wenden möglich. Kurz vor 13 Uhr war ich da und kaufte eine Fahrkarte für den Train um 13 Uhr (Tour 3). Leider war ein riesiger Trupp Kleinkinder dabei, wenn auch mit Eltern. Der Zug war eigentlich kein Zug. Die Lok hatte Reifen und fuhr damit auf den zwei Betonspuren, die als Schienen fungierten. Was verhinderte, daß die Reifen die Träger verlassen konnten, fand ich nicht heraus. Fahrerisches Können war es bestimmt nicht. Hinter der Lok waren vier Wagen mit großen Glasfenstern, von denen der erste aber nicht besetzt wurde. Die Fahrt ging kreuz und quer durch die Plantage den Berg hinauf und wieder hinab. Neben der Spur waren Figuren von Menschen aus dem täglichen Leben dargestellt. Dazu kamen auf dem ersten Teilstück auch noch Ausstellungsstücke aus der alten Zeit: Häuser, Traktoren, etc. Dazu wurden während der Fahrt vom Band Informationen abgespielt. Passend dazu erschien aus einem Billabong ein Ungeheuer.
Es ging durch das Glasgewächshaus und die Verpackungshalle, wo wir für einen 15 minütigen Rundgang stoppten: Es ging in die Plantage, wo unser Lokführer eine Einführung in Bananenplantagen gab. Bananen wurden erst seit 1700 Jahren von Menschen angebaut, wobei aber erst seit wenigen Jahrhunderten bekannt war, wie man Bananenpflanzen vermehren kann, denn aus einer Banane wächst kein Baum. Durch Abteilung vom Stamm konnte man Pflanzen gewinnen. Dazu wuchsen rund um die alte Pflanze Neue, von denen aber nur eine nicht abgeholzt wurde. Bananenpflanzen wurden an Bergen gepflanzt, weil sie zwar Wasser mögen, aber nicht im Wasser stehen können. Nach der Ernte wurden die Pflanzen ebenfalls gefällt, da auf ihnen keine verkaufbaren Bananen mehr wachsen würden. Die Teile wurden dem Boden zurückgegeben. Den Teil mit den Früchten verstand ich nicht: Es gab ein etwa 25 Zentimeter großes tropfenförmiges Gebilde aus Blättern. Innen auf der geschützten Seite saßen pro Blatt eine Hand Bananen, die sich beim Ziehen eines Blattes aufrichteten. Ich nahm an, daß aus diesen Tropfen die bis zu 55 Kilogramm schweren Bananenstauden würden. Diese Stauden wurden eingetütet, um sie vor UV-Licht und dem Wetter zu schützen und vor allem, um die Reifedauer von 15 Monaten auf neun (zehn im Winter) zu verkürzen. Die Stauden wurden im Beutel von Hand geerntet und in die Packhalle gebracht. Unter den Beuteln nisteten sich nämlich gerne zwei Schlangenarten und Spinnen, u.a. die gefährliche Redback Spider, ein. Pro Shire (Bezirk) durften nur zwei Arten Bananen angebaut werden. Die Einfuhr anderen Sorten war verboten, um die Verbreitung von Krankheiten zu vermeiden. Die Bananen wurden immer grün geerntet und sollten in maximal drei Tagen bis Melbourne kommen. Wenn man Bananen dunkel lagern würde, dann würden sie länger frisch bleiben. Im Gewächshaus wurde gezeigt, wie die künstliche Zufuhr der Nährstoffe über einen Wasserkreislauf funktioniert. Mit verschiedenen Arten "Füllmittel" wuchsen dort Salat, Tomaten, Erdbeeren, Wurzeln u.v.a.
Die Fahrt ging dann weiter durch die Plantage zur nächsten Station. Dort war eine Ausstellung [mit vielen guten Schaukästen und Modellen] über die Geschichte der Nutzpflanzen der Menschheit und die Aussichten für die Zukunft (Gärten auf dem Mond). Es war viel Text und die Masse strömte nur durch. [Der Zug fuhr leer zurück.] Über einen 150 Meter langen Walk kam man zur Top Station, wo man auch essen konnte. Ich ging noch weiter zum Summit Lookout. Der Weg führte durch alle möglichen Arten von exotischen Obstbäumen. Der Blick vom Lookout auf die Bucht war nicht wesentlich besser [als von den anderen Stellen des Hanges], aber man konnte auf der anderen Seite einen Blick auf Coffs Harbour werfen. Wieder zurück bestellte ich mir einen Banana Smoothie und einen Banana Cake. Der Unterschied zwischen einem Smoothie und einem Milchshake ist einfach der Milchgehalt. Der Banana Cake schmeckte nicht so gut wie in Julatten. Und dann kam auch noch der Zug rückwärts den Berg hoch. Ich trank den halben Liter auf Ex aus und stopfte soviel Cake in mich hinein wie möglich, denn in den Wagen war Essen und Trinken verboten und ich hatte keine Lust zu laufen oder auf den nächsten Bus zu warten. Das war um 14:20 Uhr. Nach Aussage des neuen Lokführers sollte gegen 14:30 Uhr eine Candy Making Demonstration sein. Aber dort war gerade die letzte zu Ende gegangen. Für die Kinder wurde noch eine für 15 Uhr versprochen, aber so lange wollte ich nicht warten.
Über Kempsey ging es dann nach Port Macquarie. Nach dem Einchecken unternahm ich den üblichen Rundgang durch die Stadt. [Als Empfehlung für das Dinner wurde mir das skurile Steakhouse nebenan und ein Italiener in der anderen Richtung genannt. Das Motel war direkt am breiten Innenhafen. Es war ok. Der Pacific war von hier nicht zu sehen. Im Geschäftsviertel und den Straßen wurde viel gebaut. Die meisten Läden hatten bereits zu. Ich klapperte ein paar Zeitungsläden ab und kaufte auch was zu trinken. Die Stadt wirkte modern. Im krassen Gegensatz dazu war eine alte Backsteinkirche, die von einem Berg herab diesen Teil der Stadt überragte. Im Hafen wurden gerade die Jetski an Land geholt, als ich auf den Sonnenuntergang wartete.]
Gegen 19:30 Uhr ging ich um die Ecke zum Italiener Al Dente, den ich mir auf meinem ersten Rundgang ausgesucht hatte. Das Essen war exzellent: erst Ravioli einmal anders, dann Steak in einer Senf-Knoblauch-Sauce. Und Cascade gab es auch. [Ich machte anschließend noch ein Foto vom Vollmond.]

Motel Mid Pacific, (065) 83 21 66, Corner Short & Clarence Streets