Zeit | ab | an | Strecke | Programm | Bemerkungen |
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7:20 | Childers | Howard | 1 Bruce Hwy. | ||
Howard | Hervay Beach | ||||
8:30 | Hervay Beach | 15 km | Boot Transfer | ||
9:10 | Fraser Island | ?? km | Kingfisher Bay Resort & Village Stantool Lookout Cathedral Bay: - Eli Creek - Pinnacles - Wrack der Maheno - Fraser Island Retreat - Eurong Central Station: - Wanggoolba Creek - Walk zum Basin Lake Basin Lake Kingfisher Bay Resort & Village Night Walk |
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Summe Mietwagen : | 86 km |
Heute war der Wecker um 6:25 Uhr dran. Nach der Fernsehnacht (Vice Academy 3 - während der Werbeunterbrechungen schien der Film wohl weitergelaufen zu sein) bis 0:17 Uhr war das früh. Das Frühstück kam gegen 6:30 Uhr (Sonderservice). Um 7:20 Uhr kam ich dann los. Auf der Straße nach Hervay Bay waren mehrere Baustellen mit Geschwindigkeitsbegrenzungen, so daß ich erst nach 8 Uhr in Hervay Bay war und bis Urangan, dem Hafen, waren es noch neun Kilometer bei Tempo 60 bzw. 40 km/h durch Hervay Bay. Dabei hatte ich keine Ahnung, ob ich auf dem richtigen Weg war, denn auf dem Voucher waren wie gewöhnlich keine Angaben über Ort, Zeit und Firma gemacht. Aber mein Gefühl sagte mir, daß ich auf dem richtigen Weg war.
Bei der Ankunft am Hafen war das gute Gefühl jedoch schnell weg, weil eine Ausschilderung fehlte und überall nur Parkplätze zu sehen waren. Ich wandte die Spock-Logik an: da wo ein Schild in die falsche Richtung zeigt, brauche ich nicht hin. Nach diesem Prinzip und wieder mit etwas Glück fand ich das Passenger Terminal. Das war gegen 8:20 Uhr. [Die Fähre sollte 8:30 Uhr starten.] Im Terminal gab es einen Stand für Kingfisher Bay mit einer langen Schlange für Tour Guests und einer kurzen für Inhouse Guests. Ich bekam eine Liste mit den Aktivitäten der Woche. Bis auf die diversen Walks mit den Rangern starteten alle interessanten Aktivitäten um 9 Uhr. Die Fähre würde bei vierzig Minuten für die Überfahrt aber erst 9:10 Uhr da sein. [Im geschützten Hafen lagen viele Boote. Die meisten hatten sich auf Whale-Watching spezialisiert. Der Katamaran lag fast am Ende des Stegs. Ich suchte mir einen Platz auf dem weitgehend mit Jalousien geschützten Oberdeck.]
Die Überfahrt war ruhig, aber dieses Zeitproblem war besonders nervig, insbesondere deshalb, weil ich einen Flyer hatte, der die gewünschte Tour [über die Insel] von Hervay Bay zur selben Zeit (8:30 Uhr) anbot und viele Leute scheinbar diese Tour machen, was noch durch Durchsagen bestätigt wurde. Bei der Ankunft um 9:10 Uhr versuchte ich auf die Tour aufzuspringen. Ich fragte den Fahrer, der die Hausgäste zur Rezeption bringen sollte. Er schickte mich zur nahen Ranger Station, wo ich das OK und das Ticket bekam. [Per Telefon informierte ich die Rezeption, daß ich erst heute abend einchecken würde.]
Ich stieg in den fast vollen Bus. Während ich mich gerade nach hinten orientieren wollte, wiesen mich andere Passagiere auf den freien Beifahrerplatz hin, den ich natürlich annahm. Der Bus war auf Basis eines MAN 4WD-LKWs in Australien aufgebaut und hatte insgesamt nur eine Tür. Die Straßen in der Village waren geteert. Sofort außerhalb war eine einspurige Sandpiste mit tiefen Spuren und häufigen Löchern. [Gleich neben der Fahrspur begann der Busch mit Bäumen und Büschen. Zwei große Jeeps, die uns entgegenkamen, mußten Platz machen und drängten sich neben der Fahrspur in den Busch.] Es war mal was anderes, ein Bus für 37 Passagiere auf so einer Strecke zu erleben, als die sonst üblichen 13 Personen Vehikel (OKA, Toyota). Zugegebenermaßen war ich auch noch nie auf einer derartigen Straße unterwegs gewesen, wo etwa zwanzig Zentimeter lockerer Sand war. Fraser Island war die größte Sandinsel der Welt (135 km) und wollte in die World Heritage Liste aufgenommen werden. Der Sand stammt zu 98 Prozent vom Festland aus New South Wales. Der höchste Punkt war 214 Meter hoch. Zuerst ging es nach Osten, zum Stantool Lookout, von wo man eine Sanddüne übersehen konnte. Dort gab es Morning Tea oder eisgekühlte Softdrinks, sowie Dampierbread. Mit drei Bussen war der Carpark etwas voll. Die neuen Busse waren Hinos und sollten um 215.000 A$ gekostet haben.
Danach ging es zum Strand auf der Ostseite und am Strand (nahe der Wasserkante ) entlang nach Norden. Eine Straße gab es nicht, es wurde normalerweise gefahren wie sonst auch (links). Ausnahmefälle wurden durch den Blinker angezeigt. Bei Flut verlagerte sich die "Fahrbahn" in den höher gelegenen tieferen Sand. Es war viel los am Strand. Fast überall standen Angler und Anglerinnen im Wasser und versuchten ihr Glück [in den mächtigen Wellen]. Der erste Stop war am Eli Creek, wo Wasser aus einer Quelle in einen Bach zum Meer floß. Unzählige Leute, meistens Kinder, tummelten sich im Wasser. Wir machten nur den 300 Meter Boardwalk. Auch hier häuften sich wieder die Busse. Es ging die Cathedral Bay weiter nach Norden, vorbei am Wrack der Maheno (1905 gebaut und für lange Zeit mit 21 Knoten das schnellste Schiff), wo zwei Flugzeuge [auf dem Strand] auf Kunden warteten, zu den Pinnacles, einer mehrfarbigen Bruchkante aus Sand, die eine ganz nette Form hatten. Dann wurde umgekehrt und am Wrack gestoppt, während die Flugzeuge am Strand starteten. Von hier ging es zum Fraser Island Retreat (früher Hidden Valley Resort - aber wer sucht Fraser Island unter "H") zum Lunch. Ich unterhielt mich am Tisch mit zwei Paaren aus den Niederlanden, die scheinbar auch von Cairns nach Brisbane mit dem Auto reisten.
Gegen 13:25 Uhr ging es weiter nach Süden bis Eurong, wo wir wieder ins Innere fuhren, zur Central Station, einer alten Waldarbeiter-Siedlung. [Ab hier war von den anderen Bussen nichts mehr zu sehen.] Jede Zone der Insel hatte unterschiedliche Vegetation und Bäume. Brumbies (Wildpferde) wurden von der Insel entfernt, weil sie angeblich die Foreshore zerstörten. Um die Central Station wurden 1920 Bäume gepflanzt, die heute die größten im Wald waren (Karri (aber verwandt mit der Art aus Neuseeland [: Satinay Trees]). Wir gingen [im Wald] am Wanggoolba Creek entlang, wo einige seltene Farne wuchsen. Im ganzen Creek gab es nur vierzig Exemplare und woanders [auf der Insel] sollte es auch noch einzelne geben [, aber sonst nirgends auf der Welt]. Es gab die Wahlmöglichkeit zurück zum Bus, 15 Minuten Busfahrt und 15 Minuten Walk zum Basin Lake oder gleich von hier dreißig Minuten Walk zum Lake. Ich entschied mich für die zweite Variante. Es ging über zwei Berge, wobei ich wieder ganz schön ins Schwitzen kam. Dafür war ich nach dreißig Minuten auch der erste am See (16 ha), umgeben von hohem Gras. Das Wasser bot die richtige Abkühlung. Durch Mellaluca-Öl sollte es auch noch erfrischend wirken. Gegen 16 Uhr ging es zum Bus, der einfach auf der Straße parkte. Dort standen wieder Softdrinks zur Erfrischung zur Auswahl. Von dort ging es zurück zum Resort. Auf dem Weg dorthin holte Kevin, unser Fahrer, die Hinos ein. Er hätte schneller fahren können, mußte sich aber hinten anstellen. An der Shopping Village lies Kevin um 16:55 Uhr die Hausgäste aussteigen [und fuhr dann weiter zum Anleger].
Ich ging zur Rezeption und checkte ein. [Auf der Westseite der Insel war Kingfisher Bay die einzige Ortschaft. Die Anlage war flach gehalten, dafür ging sie aber in die Fläche. Im Hauptkomplex waren zwei Restaurants. Eines bot heute abend Buffet, das andere a-la-Carte. Es gab mehrere Blöcke von Gebäuden mit Zimmern. Dazwischen waren Teiche und sumpfähnliche Landschaften, über die Holzwege führten. Es gab zwei Pools. Die Dächer waren meistens grün, um sich der Landschaft anzupassen. Natürlich hatte auch diese Anlage schon Preise gewonnen. Die Anlage gefiel mir.] Vom Zimmer aus schaute man auf einen See und durch die Bäume konnte man auch das Meer erahnen (deshalb Zimmertyp Bay View). Nach einer Dusche ging ich 17:45 Uhr zum Seabello Restaurant, um einen Tisch für 18 Uhr zu bestellen. Dann kaufte ich noch die übliche Dosis Drinks in der Shopping Village (ein Geschäft) und brachte die Getränke in den Kühlschrank und ging zum Restaurant. Es war ein herrlicher Sonnenuntergang, der schönste bisher. Die Zirruswolken leuchteten rot auf. Leider gab mir die Reservierung [und der anschließend geplante Night Walk] nicht die Möglichkeit, erst noch die Kamera zu holen und Fotos zu machen. Die Bedienung, das Essen und die Getränke waren gut und teuer. Von den Weinsorten gab es ausgerechnet die beiden nicht, die auf meiner Liste auf Eins und Zwei standen (Wynn Shiraz) und ich mußte auf eine 0,75 Liter Flasche Peter Lehmann Shiraz ausweichen. Hier durfte man die angebrochenen Flasche aber mitnehmen. [In einem Rundell standen zwei Köche und man konnte ihnen beim Zubereiten der Gerichte zusehen.] Als Hauptgericht hatte ich wieder Barramundi, diesmal mit viel Grün angerichtet und mit Prawns und Muscheln. Bis auf das Gras einfach großartig.
Nach dem Essen ging ich noch kurz auf das Zimmer, bevor ich um 19:30 Uhr zum Night Walk Treffpunkt an der Rezeption ging. Es war bereits eine größere Gruppe älterer Leute da und der Ranger zeigte einige Tiere in einem Buch. Bei der großen Gruppe war die Chance, was zu sehen, ziemlich gering. Zuerst machten wir einen Abstecher in die Büsche zu einem Wassergraben, aber kein Frosch war zu sehen, obwohl mehrere zu hören waren. Dann ging es auf der geteerten Straße weiter durch das Resort und unser Ranger machte mit seinem Scheinwerfer (Akkus im Rucksack) einen Sugar Glider in der Spitze eines Baumes aus. Genervt durch das Licht begann er, sich zu bewegen. Danach ging es über einen Weg zum Strand. Aber die Familie von Sugar Gliders, die sich hier sonst aufhalten sollte, war nicht zu finden. Daran konnte auch der grausame deutschsprachige Gesang "Sah ein Knab ein Röslein stehn" aus einer der nahen Villas Schuld sein. Am Strand war immerhin ein Dingo-Fußabdruck zu finden. Zurück ging es durch die Teichlandschaft, wo unter dem Geschrei von Fröschen und Kröten immerhin ein kleiner Frosch auszumachen war (5 cm, braun-gelb gestreift). Im benachbarten Teich kam dann der Bat-Detector zum Einsatz. Er teilte die Frequenz in 2, 4, 8 bzw. 16 Stufen und ermöglichte es so, mehrere Frequenzen zu überwachen. Damit war eine Fledermaus auszumachen, die flach über dem Wasser nach Insekten suchte. Nach ihrer Runde über die anderen Teiche tauchte sie noch zweimal wieder auf. Zum Abschluß am Pool des Hauptgebäudes kam noch einmal das Thema Southern Cross auf, das gerade wieder nicht sichtbar sein sollte. Angeblich wäre der Himmelssüdpol außerhalb des Southern Cross, was erklären würde, warum das Southern Cross, abhängig von der Jahreszeit, mal zu sehen sein sollte und mal nicht. Aber da gab es noch so viele Ungereimtheiten, daß ich das in Deutschland nochmal detailliert prüfen muß.
[Richtigstellung: Das Kreuz des Süden weist wie der Große Wagen auf der Nordhalbkugel nur die Richtung zum Himmelssüdpol. Der Himmelssüdpol liegt außerhalb des Kreuz des Südens.]
[Kevin und Duncan, der Ranger, erzählten, daß es auf Fraser Island eine Reihe von Giftschlangen geben würde. Im Fernsehen lief nur ein abgespecktes Inselprogramm. Ich setzte mich noch auf den Balkon, kümmerte mich um mein Tagebuch und die angebrochene Flasche Shiraz. Es war nett.]
Sunshine Coast