Zusammenfassung Australien

[Nun noch ein paar abschließende Gedanken. Die meisten Gedanken habe ich aber erst in Deutschland zu Papier gebracht.
Diese Reise war ziemlich anders als die im letzten Jahr verlaufen. Während ich letztes Jahr stark Stadtbesichtigungen, Museen, Botanische Gärten und Zoos besuchte, wurde dieses Jahr nur Brisbane "systematisch" besichtigt; Museen nur zwei: eines in Cooktown, das andere in Sydney, und nur drei Wildlife Parks (Broome, Beerwah, Gosford). Es war anders als beim ersten Mal. Dies wurde mir besonders an den Orten deutlich, an denen ich nun ein zweites Mal war: Kakadu, Darwin und Sydney. Sydney erweckte in mir sogar den Eindruck, wieder zu Hause zu sein. Ungewöhnlich für jemanden wie mich, der früher schon nach kurzer Zeit Heimweh nach Niedersachsen hatte. Dies spiegelt sich auch in meinen Fotos wieder, genauer gesagt, nicht wieder: Von vielen Stellen machte ich keine Bilder; so als ob ich da morgen wieder hinfahren könnte.
Es war eine zweigeteilte Reise: die Westküste (Western Australia und Northern Territory) und die Ostküste (Queensland und New South Wales). Dies spiegelte sich in fast allem wieder: dem Wetter, der Verständigung mit den Leuten, der Landschaft und meinem Spaß, der an der Ostküste stark strapaziert wurde. Wäre Sydney nicht meine letzte Station gewesen, ich weiß nicht, ob mein Gesamteindruck nicht ins Negative gegangen wäre. So riß Sydney das meiste wieder raus. Es war um Längen schwieriger, Australien aus Sydney zu verlassen, als es letztes Jahr aus Darwin war. Und als man dann zum Abschluß noch das ganze Australien, wo man war oder noch nicht war, aus zehn Kilometer Höhe betrachten konnte, wurde es noch härter.
Nach den acht Wochen und meinen Magenproblemen von Port Macquarie war ich mit der australischen Art des Kochens durch, so daß ich jedes Dinner in Sydney im Löwenbräu verbrachte, wo das Essen doch sehr deutsch war. Das Problem mit dem Essen hing weniger damit zusammen, was es gab, sondern wie es zubereitet wurde. Und das gilt besonders für die Beilagen: Das Gemüse schmeckte immer nach nichts, der Salat stellte keine echte Alternative dar und die oft nur eine kleine Kartoffel wurde zu Tode gequält. In einigen seltenen Fällen war das Fleisch nicht das beste. Am Fisch gab es jedenfalls nie etwas auszusetzen. Bislang habe ich noch keine Ahnung, wie sich dies auf meine nächste Reise nach Australien auswirkt. Immerhin mußte ich dieses Jahr nicht so häufig auf meine Milch verzichten. Die Milch auf dem Festland war stellenweise (Kimberleys, Tablelands) fast so gut wie auf Tasmanien.
Die Planung klappte soweit ganz gut. Einen großen Anteil hatten daran die Western Australia Tourist Centres in Perth und Broome, die meine Planungslücken für Western Australia hervorragend schlossen. Einen guten Job machte auch das New South Wales Tourist Bureau in Brisbane, während die Tourist Centres in Queensland viel zu lokal dachten.
Dienstleistung wurde in Australien groß geschrieben. Alle waren wieder hilfsbereit und versuchten, einem weiterzuhelfen. Das galt auch für das Verhältnis zwischen Konkurrenzunternehmen. Es schien gang und gebe zu sein, daß sie sich gegenseitig auch Kunden schickten.
Auf Touren gab es dieses Jahr eigentlich immer Getränke (mindestens Wasser) und meistens Morning und/oder Afternoon Tea. Das mit dem (gekühlten) Wasser war für Touren im nördlichen Teil (dieses wie letztes Jahr) natürlich eine Selbstverständlichkeit. Ebenso gab es auch zum Lunch immer mindestens gekühltes Wasser, was man auch brauchte.
Das Reisen mit der Brille war schon extrem nervig. Dies galt besonders für Aktivitäten im Umfeld vom Wasser. Ohne Brille war über oder unter Wasser alles nur schemenhaft zu sehen und das Risiko, die Brille im Wasser zu verlieren, hielt mich das eine oder andere Mal davon ab, schwimmen zu gehen. Um das Risiko, die Brille fallen zu lassen, zu minimieren, kaufte ich mir erst spät auf Fraser Island ein Band. Das war zwar lästig, aber man konnte den Kopf jetzt auch mal senken, ohne gleich die Brille halten zu müssen. Die Tauchversuche ohne eine speziell angepaßte Taucherbrille gingen, waren aber nicht berauschend. Allerdings war ich nicht der einzige mit diesem Problem.
Trotz der sehr unterschiedlichen klimatischen Verhältnisse hätte die Lederjacke gereicht. Gefroren hatte ich eigentlich nie, trotz der Temperaturen, die niedriger waren als erwartet. Ein Schlafanzugoberteil hätte auch gereicht. Wenige T-Shirts und langärmliche Hemden, dafür viele kurzärmliche wäre eine optimale Konstellation. Man sollte auch mit einplanen, daß ein Teil der Klamotten nicht mehr zurückkommt, wie dies dieses Jahr unbeabsichtigt wegen Materialverschleiß war. Die Leinenhosen hatten einen deutlichen Vorteil vor der Jeans, die ich nur im Notfall trug. Leider waren die Leinenhosen sehr dreckempfindlich und in der einen oder anderen Situation wünschte ich mir Shorts (z.B. auf den Inseln am Strand). Das Kopfhörerset brauchte ich nie. Die Audiocassetten machten die Fahrerei angenehm. Allerdings bin ich mir nicht klar, ob darunter mein Blick für die Landschaft litt. Das Flickmaterial war dieses Jahr noch mehr im Einsatz als letztes Jahr.
Leider hatte ich nicht an allen Orten genug Zeit oder das richtige Glück, so daß zur Liste der Orte, die ich noch einmal besuchen möchte (Sydney, Blue Mountains, Tasmania, MacDonnell Ranges, Katherine Gorge), mit den Kimberleys (Broome, Halls Creek, Kununarra) und der Cape York Peninsula noch weitere, weit voneinander entfernte Orte hinzukommen.]